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Brandenburger Landpartie

Brandenburger Landpartie: Bauernhöfe erleben

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Verbands-Geschäftsführer Kai Rückewold hofft auf viele Besucher zur 24. Brandenburger Landpartie. FOTOS: RALF STORK/DPA

Brandenburger Landpartie

Von Ralf Stork und Natalie Preißler Paaren im Glien. Seit 24 Jahren lockt die Brandenburger Landpartie Besucher ins Berliner Umland. Am kommenden Wochenende, 9. und 10. Juni, laden landwirtschaftliche Betriebe im ganzen Land Brandenburg wieder dazu ein, hinter die Kulissen zu schauen.Es wird gezeigt, wie Kühe, Schafe, Schweine oder Hühner gehalten werden und die Produktion, beispielsweise von Milch, Honig und Käse, funktioniert und wie die Erzeugnisse in den Verkauf kommen. Ganz nach dem Motto „Erleben – Entdecken – Genießen“ gibt es Landleben pur und regionale Kulinarik für alle Sinne zu erfahren.Die Brandenburger Landpartie ist ein Produkt des Verbandes „pro agro“, dessen Geschäftsstelle sich auf dem Gelände des MAFZ-Erlebnisparks in Paaren im Glien befindet. „Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, die Betriebe bei der Vermarktung ihrer Produkte zu unterstützen“, so Kai Rückewold.So öffnen in diesem Jahr allein 20 Bauernhöfe, Gestüte und Imkereien aus dem Havelland ihre Tore für Besucher. Die Brandenburger Landpartie schafft Transparenz in puncto Produktion und sensibilisiert für die Arbeit der landwirtschaftlichen Betriebe. Und natürlich darf die ein oder andere Kostprobe nicht fehlen.Und damit tolle Produkte aus dem Brandenburger Land wie Wurst, Brotaufstriche, Gemüsesorten und Co. nicht nur lokal zu haben sind, kümmert sich der Verband darum, dass die regionalen Produkte auch in den Supermärkten großer Ketten wie Rewe landen.„Unterschiedliche Produkte aus Brandenburg, die wir unter der Marke ,Von hier’ vermarkten, kann man mittlerweile in 38 Rewe-Märkten kaufen. Aktuell werden es jedes Jahr fünf Märkte mehr. Hinzu kommen noch zahlreiche Edeka-Märkte, die Produkte von rund 300 regionalen Anbietern bei sich in die Regale stellen.“ Das 501-Bier, das nur ein paar Meter von den Verbandsbüros entfernt in der Paarener Braumanufaktur gebraut wird, kommt als „Vonhier“- Produkt ebenfalls ab dem Sommer in einige Rewe-Märkte.Fakt ist, die Nachfrage nach regionalen Produkten steigt. Mit ihr geht auch das Thema Nachhaltigkeit einher, das für viele Verbraucher inzwischen eine entscheidende Rolle beim Einkauf spielt. Aber auch für die Einzelhändler. Waren es noch 2010 nur sechs Handelsvertreter, die in der Brandenburghalle der Grünen Woche in Berlin den Kontakt zu Direktvermarktern suchten, sind es heute bereits 250. Während haltbare Produkte wie Öl, Honig oder Säfte als Regionalmarken bereits gut etabliert sind, sollen in den kommenden Jahren die Lücken bei Fleisch-, Wurst- und Molkereiprodukten geschlossen werden.Pro agro-Geschäftsführer Rückewold ist sich sicher, dass es in spätestens einem Jahrzehnt ganz normal sein wird, beim Einkauf Regionales den Importprodukten vorzuziehen.Info Weitere Infos zum Verband gibt es im Internet unter www.proagro.de. Das Programm zur 24. Brandenburger Landpartie ist auf www.brandenburger-landpartie.de zu finden.

Artikel veröffentlicht: Donnerstag, 07.06.2018 07:00 Uhr

Genießen und Plaudern wie früher

Kolonistenhof Großderschau bietet Musikprogramm und Frischgebackenes

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Das Museum im ehemaligen Kolonistenhof zeigt Exponate aus dem Landleben früherer Generationen. FOTO: TOBIAS WAGNER

Von Natalie Preißler

Großderschau. Ein besonderes Event lädt am Landpartie-Wochenende auf den ehemaligen Kolonistenhof in Großderschau ein. Dort wird am 9. Juni das 4. Plattdeutsche Festival stattfinden.

Zu Gast sind dann die Platt-Snacker aus Kyritz und Großderschau und werden die Zuhörer mit den liebenswerten Eigenarten des Plattdeutschen Gesangs unterhalten.

Ab 14 Uhr wird es kulinarisch. Dann wird der frischgebackene Kuchen aus dem Lehmbackofen angeschnitten und in der Remise verkostet. Sind alle satt, startet um 15 Uhr das Programm der Kolonistenkirche zur Brandenburger Landpartie.

Auch am Sonntag, 10. Juni, ist auf dem Kolonistenhof einiges los. Der Tag steht im Zeichen des alten Handwerks und lädt dazu ein, Backen und Waschen wie vor 100 Jahren mitzuerleben. Auch das Spinnen und Besenbinden wird veranschaulicht.

Im Museum bekommen die Besucher zudem einen umfassenden Einblick ins Zeitgeschehen der Kolonisierung, die Schulgeschichte vom 18. bis ins 20. Jahrhundert und die Entwicklung des dörflichen Lebens.

Info
Geöffnet ist der Kolonistenhof Großderschau zur 24. Brandenburger Landpartie am 9. und 10. Juni zwischen 11 und 17 Uhr. npr

Genusstour durch Brandenburg

Bauernhöfe, Hofläden und Manufakturen laden zum Probieren ein

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Gunnar Hemme, Chef des Unternehmens Hemme Milch, liefert seine Produkte an Supermärkte, Kitas und Schulen. FOTO: DPA

Schönwalde-Glien. „Die Hand gereicht aus gutem Grund“. So wirbt der Verband pro agro für Genuss made in Brandenburg. Was im Boden, an Sträuchern und auf Bäumen wächst, gezüchtet oder in Manufakturen verfeinert wird, das können Besucher vor Ort genießen. Am besten zur Brandenburger Landpartie. Dann laden mehr als 120 ländliche Betriebe und Initiativen zwischen Prignitz und Lausitz ein. Erwartet werden mehr als 100 000 Besucher. Aber auch schon vorher ist ein Ausflug ins Grüne zu empfehlen.

Artgerechte Haltung und hochwertige Produkte

Als angehender Veterinärmediziner wollte sich Jo Louis Thießen für das Wohl der Tiere einsetzen. Und so gründete der Student vor drei Jahren gemeinsam mit seiner Mutter Eva Paulus das Unternehmen „homemade“.

Die Idee dahinter: hochwertige Lebensmittel aus artgerechter Haltung anzubieten. Zu den Produkten aus der eigenen Schafzucht im Kreis Ostprignitz-Ruppin kamen Rindfleisch vom Nachbarbetrieb, aber auch Fruchtsäfte, Brotaufstriche und Honig. Verkauft wird im eigenen Hofladen in Karstedtshof. Die Idee, Produkte vom Land direkt vor Ort zu verkaufen, hat in Brandenburg Hochkonjunktur. Denn immer mehr Städter verbinden den Ausflug ins Grüne mit einer Schlemmer- oder Einkaufstour.

Für seinen grünen Einkaufsführer sammelte der Verband pro agro im vergangenen Herbst 470 Adressen von Hofläden und Direktvermarktern im ganzen Land. Dazu gehören neben Läden wie „homemade“ auch kleine Manufakturen, Bäckereien und Fleischereien, Fischer, Imker, Spargel- und Obstbauern oder Milchtankstellen.

Wer sich vom Geklapper der Störche in die Linumer Teichlandschaft im Kreis Oberhavel locken lässt, kann sich dort auch mit Frischem vom Land eindecken. Im Hofladen von Georg Rixmann gibt es Obst und Gemüse aus eigenem Anbau sowie Stauden für den heimischen Garten. Regine Scholz-Berg bietet auf ihrem Linumer Landhof allerlei aus Äpfeln – vom Saft über Apfel-Secco bis zum Kuchen. Nebenan, bei Landleben Linum, erzählt Gwendalina Bluhm alles über die vitaminreiche Aronia-Beere.

„Milchmann aus der Uckermark“


In Beelitz (Potsdam-Mittelmark) ziehen der neue Baumwipfelpfad und die ehemaligen Heilstätten Ausflügler an. Einmal dort, können sie gleich auf einem der Spargelhöfe das königliche Gemüse frisch genießen. Am Rande des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin will Gunnar Hemme den Landpartie-Besuchern zeigen, wo seine Kühe aufwachsen und wie die Milch vom Euter in die Packung kommt. Hemmes Betrieb ist eine Erfolgsgeschichte. Vor 20 Jahren hat der „Milchmann aus der Uckermark“ seinen Betrieb in Schmargendorf gegründet. Heute liefert er seine Produkte nicht nur in die Supermärkte der Region, sondern auch an 200 Kitas und Schulen und viele Privathaushalte.