E-Paper
Anzeige

Leegebrucher Jubiläumsfest mit Ritterkampf, Carneval Club Leegebruch, Live-Band "Unerhört" und Feuerartistik „Heidenfeuer“

Leegebrucher Jubiläumsfest mit Ritterkampf, Carneval Club Leegebruch, Live-Band "Unerhört" und Feuerartistik „Heidenfeuer“ Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

Auch das im Juni 2016 eingeweihte Drehleiterfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr beimFestumzug zu sehen sein. FOTOS: ULRIKE GAWANDE

Feier am Rathaus und auf der Festwiese

Am 30. Juni wird von 10 bis 23 Uhr am Rathaus und auf der Festwiese gefeiert

Von Ulrike Gawande  

Leegebruch. „In Leegebruch feiert man auch die kleinen Feste“, lautet das Motto für das Jubiläumsfest zu 90 Jahren Selbstständigkeit, das am Sonnabend, 30. Juni, von 10 bis 23 Uhr am und im neuen Gemeindezentrum und auf der Festwiese gefeiert wird.

Doch Leegebruchs Wurzeln sind deutlich älter. Bereits aus dem 8. Jahrhundert sind erste Siedlungsspuren bekannt, als der heutige Ort in dem weitläufigen Sumpfgebiet – ein Relikt der letzten Eiszeit – als Rastplatz diente. Ebenso gibt es Reste eines slawischen Burgwalls an der Muhre. 1620 wurde der Ort als Lehebruch in der Holzordnung des Brandenburgischen Kurfürsten Georg Wilhelm erstmals erwähnt, bevor das Gebiet dem Forstamt Oranienburg zum Hüten von Weidevieh und zum Holzeinschlag diente. 1720 begann man mit der Melioration der Luchwiesen, legte erste Dämme und Wege an. Grundstein der späteren Besiedlung.

Sechs Einwohner hatte der Ort 1840, der ab 1832 als Vorwerk des königlichen Remontedepots in Bärenklau diente. 1858 waren es 43 und 1906 eröffnete die erste Schule. 1928 wurde der Ort als eigenständige Landgemeinde anerkannt. Aus den Lauben der Gartensiedlung wurden feste Häuser. 250 Menschen lebten auf den 456 Hektar der Gemeinde Diese Zahl vervielfachte sich rasant, als ab 1935 die Heinkelsiedlung mit 1000 Häusern errichtet wurde. Mit rund 5000 Einwohnern galt Leegebruch als kinderreichste Gemeinde. Von 1951 bis 1969 lag Leegebruch an der Bahnlinie Oranienburg-Hennigsdorf, viele LEW-Mitarbeiter der Stahlstadt ließen sich an der Muhre nieder. Heute leben in Leegebruch über 6700 Menschen.

Doch der 29. Juni 2017 veränderte deren Leben, als 260 Liter Regen pro Quadratmeter den Ort unter Wasser setzten. Viele Bürger haben bis heute mit den Folgen des Hochwassers zu kämpfen. Eigentlich habe man das Fest zum 90. Geburtstag der Gemeinde im Zusammenhang mit dem Jahrestag des Jahrhundertregens feiern wollen, erzählen die vier Festplaner, die erst im Februar die Aufgabe übertragen bekamen. Doch man wollte lieber einen positiven Aspekt in den Fokus stellen. „Es ist ein Fest für die ganze Familie“, so Babett Wiechmann, die mit ihren Mitstreitern von der Bürgerinitiative Havelhausener Straße durch die dortigen Kinderfeste schon Erfahrung bei der Festorganisation hat. „Das hat uns bei der sehr kurzen Planungszeit geholfen.“

Die im Gemeindehaushalt eingeplanten 15 000 Euro werde man wohl nicht ausgeben, so Wiechmann. „Es ist ein Fest von Leegebruchern für Leegebrucher“, betont Stefan Coccejus. Vereine, Gewerbetreibende, Jugendclub, Feuerwehr, Schule und Kitas sind involviert. Den Festumzug organisiert der Carneval Club Leegebruch. Vielfältig soll es werden: Es gibt Ritterkämpfe, Fußballfreestyler Kevin Buchert zeigt den Kindern Tricks und die Zwergenwerkstatt aus Beetz hat viele Mitmachangebote vorbereitet. Höhepunkt sei jedoch der Auftritt der Band „Unerhört“, die einen engen Kontakt zur Feuerwehr hat. Auch die Sonne habe man mitgebucht. „Anpacken und zusammen feiern“ sei das Motto. Denn das habe der Jahrhundertregen gezeigt, ist man sich einig, dass die Leegebrucher – alte und neue – im Notfall zusammenstehen. Und darauf könne man stolz sein.

Leegebrucher Jubiläumsfest mit Ritterkampf, Carneval Club Leegebruch, Live-Band
Der Schmiedehammer vor der zukünftigen Bibliothek im neuen Gemeindezentrum wird am Sonnabend um 11 Uhr feierlich enthüllt.
Leegebrucher Jubiläumsfest mit Ritterkampf, Carneval Club Leegebruch, Live-Band
Babett und Holger Wiechmann (fehlt im Bild) sowie Saskia und Stefan Coccejus (v.l.) sind die Organisatoren des Jubiläumsfestes.

Feier am Rathaus und auf der Festwiese

10 bis 13 Uhr: Tag der offenen Tür im Gemeindezentrum und beim Bauhof

11 Uhr: Enthüllung des historischen Schmiedehammers mit Vortrag zur alten Messerschmiede

12 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst auf der Festwiese

13 Uhr: Festumzug

15 Uhr: Ritterkampf

16.10 Uhr: Carneval Club Leegebruch

16.30 Uhr: Theater

18.15 Uhr: Rettungsübung Feuerwehr

19 Uhr:
Live-Band „Unerhört“

21.30 Uhr: Feuerartistik „Heidenfeuer“