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Bauen und Wohnen

Potsdamer Redakteur Ulrich Nettelstroth empfiehlt als Hitzeschutz Einblasdämmung mit Steinwolle

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Für den sommerlichen Hitzeschutz auf dem Dachboden eignet sich beispielsweise eine Einblasdämmung mit Steinwolle. FOTO: DJD/ECOFIBRE, FOTOLIA

Abkühlung für eigene vier Wände

Eine wirksame Dämmung schützt vor Überhitzung

Von Ulrich Nettelstroth 

Schlecht gedämmte Häuser verlieren nicht nur im Winter viel Wärme an die Umgebung, sie können im Sommer auch leicht überhitzen. Der sommerliche Wärmeschutz ist eine wesentliche Aufgabe der Gebäudehülle, denn zu hohen Innenraumtemperaturen sind nicht nur unbehaglich, sondern greifen auch die Gesundheit an.

Die meisten Menschen hierzulande empfinden Temperaturen von 20 bis 23 Grad in den Wohnräumen als angenehm. Im Schlafzimmer darf es gerne noch etwas kühler sein. Besonders erholsam ist der Schlaf, wenn das Thermometer Werte zwischen 16 und 19 Grad anzeigt. Werden diese Richtgrößen im Sommer über einen längeren Zeitraum überschritten, kann das Wohlbefinden leiden.

Wie leicht die Sommerhitze in das Haus eindringen kann, hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist zum Beispiel die Ausrichtung des Baukörpers in Bezug auf die Himmelsrichtungen. Große Fensterfronten nach Süden lassen viel Wärme eindringen, wenn keine ausreichende Beschattung stattfindet. Bei der Auswahl der Baustoffe spielen Temperaturleitfähigkeit und Wärmespeicherfunktion der Materialien eine Rolle.

Für neu errichtete Bauten ist im Rahmen der Energie-Einsparverordnung auch ein Nachweis zum sommerlichen Wärmeschutz zu erbringen. In Bestandsbauten lohnt es sich in vielen Fällen, Maßnahmen gegen Überhitzung nachträglich zu verbessern. Das gilt insbesondere für die Dachdämmung, denn Dachschrägen sind neben den Fensterflächen ein Haupteinfallstor für die sommerliche Hitze. Dachziegel heizen sich durch die Sonneneinstrahlung schnell auf und gegen die Hitze dann an die Räume in Dachgeschoss weiter. Dagegen hilft eine Dämmung mit Mineralwolle besonders wirkungsvoll, denn der Dämmstoff bremst den Wärmedurchgang wirkungsvoll ab. Im Winter bleibt die Wärme drinnen, im Sommer draußen.

Wichtig ist schließlich auch das Nutzerverhalten. Wer an heißen Sommertagen konsequent darauf achtet, die Fenster zu schließen und zu verschatten und während der kühlen Nachtstunden zu lüften, der kann die Temperaturen in der Regel dauerhaft in einem angenehmen Bereich halten. 

Bei hohen Außentemperaturen leistet ein angenehmes Wohnklima einen wichtigen Beitrag zum eigenen Wohlbefinden. Marlies Hopf von der Verbraucherzentrale Brandenburg empfiehlt, einer Aufheizung der Wohnung möglichst vorzubeugen, denn sonst ist es schwer, die Temperatur zu reduzieren und wieder ein angenehmes Wohnklima herzustellen. Gut ist es, bereits vor einer angekündigten Hitzewelle Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor der Belastung zu schützen.

„Richtiges Lüften zählt zu den am leichtesten umsetzbaren Maßnahmen“, erklärt Bau- und Wohn-Expertin Marlies Hopf. „Dazu in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend, wenn die Außentemperatur bereits gesunken ist, ausgiebig lüften.“ Tagsüber bleiben die Fenster dann am besten geschlossen. Einen besonders wirksamen Hitzeschutz an den Fenstern bieten von außen angebrachte Jalousien, Roll- und Klappläden. „Verbraucher, die ihre Jalousien von innen montieren möchten, sollten solche mit einer hellen oder Metall beschichteten Außenfläche wählen“, empfiehlt die Verbraucherschützerin.

Abkühlung für eigene vier Wände