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Glindower Kirsch- und Ziegelfest mit Band „Extraleicht“ und Chorkonzert in der Dorfkirche

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Fred Witschel leitet das Festkomitee für das Glindower Kirsch- und Ziegelfest. FOTOS: GESINE MICHALSKY

Höhepunkte im Festprogramm

Das 22. Kirsch- und Ziegelfest vom 6. bis 8. Juli bietet viele Höhepunkte an drei Tagen

Glindower Kirsch- und Ziegelfest mit Band „Extraleicht“ und Chorkonzert in der Dorfkirche-2
14 Ofenkammern hat der historische Ringofen, die nach wie vor gut genutzt werden.

Von Gesine Michalsky

Glindow. Die Vorbereitungen für das 22. Kirsch- und Ziegelfest laufen auf Hochtouren. Bereits am Freitag beginnt in Glindow das große Fest. Alle Fäden laufen bei Fred Witschel, dem Vorsitzenden des Festkommitées zusammen.

Die arbeitsreiche Ernte der Kirschen gab einstmals dem Dorffest einen Teil des Namens. „Früher feierten die Glindower Obstbauern traditionell ein Erntefest“, erzählt Fred Witschel. Doch auch die Ziegel bedeuten den Glindowern viel. Denn der Bauboom in der Gründerzeit Berlins war ein Erfolg der zahlreichen Ziegeleien am Glindower See. Am Sonntag schlägt man den Fest-Bogen mit Stolz vom Jahnufer und dem Dorfkietz weiter zur 800 Meter entfernten historischen Ziegelei. So ergibt sich der 2.Teil des Namens des Dorffestes.

Heute sorgen Glindower Vereine auf der Festwiese am Jahnufer für Spaß und Unterhaltung – vom Familien-Theater über ein Beach-Volleyball-Turnier bis zum Kirschkern-Weitspucken und Ziegelstein-Zielwerfen. Die Bogenschützen laden zum Tag der offenen Tür ein. „Da ist für jeden etwas dabei“, ist sich Fred Witschel sicher. So beginnt das Fest am Freitag mit einem Familien-Nachmittag. Das Potsdamer Musiktheater PampelMuse spielt „Die Rattenfänger von Glindow“, ein Stück, das ermutigen soll, das eigene Leben mit Verstand und Gefühl in die Hand zu nehmen. Und es geht mit einer Premiere weiter: Das Kino auf der Festwiese zeigt den Film „Fünf Freunde“. Höhepunkt des Festes ist am Samstagnachmittag die Krönung der Kirschkönigin nach Ankunft des Festumzuges. Sie wird als besonderes Hoheitszeichen dann das Kirsch-Collier von ihrer Vorgängerin Isabel Kaufmann übernehmen. Zahlreiche Repräsentationsaufgaben hat die Kirschkönigin dann in ihrer Amtszeit zu übernehmen. „Wir freuen uns auf den Besuch vieler Hoheiten wie der Spargel- und der Baumblütenkönigin“, verrät Witschel.

Auch verschiedene Ehrungen stehen auf dem Programm des Festes: Die Gewinner der Wettbewerbe um das schönste Anwesen, das beste Kirschrezept und das gelungenste Foto werden dort ausgezeichnet. Für eine Sorten-Ausstellung und viele Aktivitäten rund um die Kirsche sorgt der Werdersche Obst- und Gartenbauverein, der in diesem Jahr auch sein 140jähriges Bestehen feiert.

Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen der Neuen Manufaktur der Glindower Ziegelei. Beim Tag der offenen Tür besucht man einen modernen Handwerksbetrieb in einem historischen Denkmal. Zum Abschluss singt in der Dorfkirche der Gemischte Chor. Der Eintritt ist frei. Über 50 Sponsoren aus dem Ortsteil Glindow, der Stadt Werder und von Firmen der Region gilt dafür der Dank.

Höhepunkte im Festprogramm

Freitag, 6.Juli: ab 17 Uhr Familiennachmittag; 17.30 Uhr: Das Theater PampelMuse spielt das Stück „Die Rattenfänger von Glindow“; 18 Uhr: „Kino auf der Festwiese“

Samstag, 7. Juli: 9 bis 24 Uhr Fest auf der Wiese am Jahnufer; 14 Uhr Festumzug mit anschließender Krönung der Kirschkönigin; 19 Uhr: Kirschtanz mit der Band „Extraleicht“

Sonntag, 8. Juli:
11 bis 18 Uhr: Tag der offenen Tür „Neue Ziegelmanufaktur Glindow“; 17 Uhr Chorkonzert in der Dorfkirche

Eintauchen in die Geschichte

Tag der offenen Tür in der Ziegelei-Manufaktur

Glindow. Eine einmalige Attraktion in Glindow ist die historische Ziegelei, die auf rund 600 Jahre Ziegelstein-Produktion zurückblicken kann. Zum 22. Kirsch- und Ziegelfest freut sich Harald Diekmann, der Geschäftsführer der „Neuen - Ziegel-Manufaktur Glindow“, den Besuchern die Türen seiner historischen Produktionsstätte zu öffnen. Am Sonntag bieten die Mitarbeiter der Manufaktur ab 11 Uhr Führungen an. Im Garten gibt es Kaffee und Kuchen und auch vom Grill wird Leckeres Raritäten und Restposten zum Kauf angeboten. Auch das benachbarte Ziegelei-Museum wird für die Besucher öffnen.

Glindow war im 19 Jahrhundert ein Zentrum der Ziegelei-Produktion. Mittlerweile hat es sich wieder zum Zentrum für die Produktion historischer Ziegel entwickelt. Ihre besondere Qualität bekommen die Produkte aus dem Betrieb von Harald Diekmann durch den „Handstrich“, eine spezielle Art der traditionellen Ziegelherstellung. Alle Produkte des Hauses werden in einem europaweit einmaligen 150 Jahre alten und denkmalgeschützten Ringofen gebrannt. Der Ringofen besteht aus 14 Brennkammern, die mit Kohle auf bis zu 1080 Grad sehr exakt beheizt werden können und deren Wärme im Kreis zur nächsten Kammer wandert. Das Ziegeleimuseum zeigt die Geschichte der Ziegeleien vom Tonabbau durch die Zisterzienser bis hin zur Wiederbelebung der handwerklichen Technik 1990. Gesine Michalsky