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26. Herbstfest in Hohen Neuendorf

Hip-Hop, Swing und Jazz

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Über 250 Schülerinnen und Schüler lernen im Dance Point das Tanzen. FOTO: HERBERT SCHULZE

Mit Marschtrommel und Fanfaren

Von Verena Metzler    Hohen Neuendorf. Ein regelmäßiger Programmpunkt beim Herbstfest Hohen Neuendorf ist die Ballett- und Tanzschule Oberhavel „Dance Point“. Was für manch einen zunächst nach Schwanensee mit Räusperverbot während der Vorführung klingen mag, entpuppt sich jedes Jahr aufs Neue als mal rockige, mal jazzige, mal auch ruhigere Tanzeinlagen, die einfach Spaß machen.

Schüler der Tanzschule „Dance Point“ zeigen auch beim diesjährigen Herbstfest ihr vielseitiges Können

Hinter dem Auftritt, der am Samstag um 18 Uhr beginnt, stehen Mutter und Tochter Rumpf. Die beiden studierten Tanzpädagoginnen haben schon ganzen Generationen an Hohen Neuendorfern den verantwortungsbewussten und modernen Umgang mit den Ballettschuhen beigebracht. Die Schule mit Studios in Hohen Neuendorf, Bergfelde und Leegebruch ist denn auch eine staatlich anerkannte Vorbereitungsschule für Kinder und Jugendliche, die professionell tanzen wollen. Doch auch jeder Hobbytänzer ist hier willkommen.

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Ein eingespieltes Team: Birgit Henninger-Rumpf mit ihrer Tochter Maxi. FOTO: VERENA METZLER

Blut im Schuh gibt es bei Rumpfs nicht. Stattdessen achten die beiden Frauen und ihr Team von aktuell drei professionellen Lehrkräften sorgsam auf die Anatomie des jeweiligen Schülers und schalten wenn nötig auch mal einen Gang zurück. Diese Herangehensweise kommt gut an: Rund 250 Schülerinnen und Schüler tanzen derzeit bei Dance Point, ein großer Teil von ihnen wird bei der Aufführung auf dem Herbstfest teilnehmen. Die Zuschauer bekommen einiges geboten: Verschiedene Tanzgruppen werden unterschiedliche Stücke betanzen, von Swing über Ausdruckstanz bis hin zu einer Choreographie zu Adeles Hit „Hello“ ist alles dabei. Auch abseits der Bühne am Rathaus können Tanzbegeisterte oder Neugierige mit Dance Point in Kontakt treten und sich vom Tanzfieber anstecken lassen: Bei der Sportartenralley werden alle Teilnehmer zum Erlernen einer kurzen Bewegungsabfolge animiert, in der Stadthalle zeigen die Tänzer eine noch unfertige Choreographie, um den Zuschauern die Arbeit hinter den Kulissen näherzubringen. Auch die Jungsklasse und die Hip-Hop-Gruppe werden anwesend sein und ihre Moves zum Besten geben.

Die Choreographien bieten auch dem Laienauge beste Unterhaltung. Sie basieren auf der hohen Kunst des Geschichtenerzählens und sind in monatelanger Kleinarbeit im Team entstanden. Zwar hat die jeweilige Lehrkraft zu Beginn eines neuen Tanzes eine grobe Idee im Kopf, die genaue Abfolge der Bewegungen ist jedoch ein Gemeinschaftsprodukt: Wer einen Einfall hat, tanzt ihn kurz vor, bei allgemeiner Zustimmung wird die Idee übernommen. „Tanzen stärkt nicht nur Körperwahrnehmung und Beweglichkeit, sondern auch Selbstbewusstsein, Geduld und den Mut zu Kreativität“, fasst die Gründerin und ehemalige Profitänzerin Birgit Henninger-Rumpf die positiven Aspekte ihres Sports zusammen. So wie ihre Tochter Maxi liebt sie die Arbeit mit Kindern, alles durchgehen lässt sie ihnen aber nicht. „Dance Point ist keine Tanztherapie, sondern eine Schule“, fasst sie das Konzept zusammen. „Dazu gehört auch schon mal konstruktive Kritik.“ Dass sie damit offenbar einiges richtig macht, belegen die hohen Zahlen ehemaliger Schülerinnen, die nach Studium, Auslandsaufenthalt oder Babypause Gelegenheiten wie das Herbstfest nutzen, um mit ihren alten Lehrerinnen wieder in Kontakt zu treten und zu Dance Point zurückzukehren. „Wenn die Leute wiederkommen, freu ich mich wie Bolle. Das ist mein eigentlicher Lohn.“

Mit Marschtrommel und Fanfaren

Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Hohen Neuendorf feiert sein 60-jähriges Bestehen

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Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Hohen Neuendorf sucht noch interessierte Mutglieder. FOTO: ULRIKE GAWANDE

Von Verena Metzler    

Hohen Neuendorf. Übermorgen geben die Musiker den Takt vor und heizen dem Publikum mit ihrem Trommel-Sound ein. Im Rahmen der offiziellen Eröffnung des Herbstfestes und anlässlich seines 60-jährigen Jubiläums zieht der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Hohen Neuendorf ab 19.30 durch die Stadt. Dieser Umzug ist jedoch nicht die einzige Gelegenheit, um in den Genuss zünftiger Trommel- und Fanfarenrhythmen zu kommen: Gleich am nächsten Tag stehen die Musiker wieder auf der Bühne am Rathaus, diesmal begleitet von den Spielmannszügen Hamburg und Neuseddin, dem Fanfarenzug Putlitz und dem Oldie-Fanfarenzug Hohen Neuendorf, der ebenfalls einen runden Geburtstag (20 Jahre) feiert. Die Gäste sind extra zum Jubiläum nach Hohen Neuendorf gereist, eine Kameradschaft, die unter Musikzügen auf Gegenseitigkeit beruht. „Selbstverständlich Von Verena Metzler werden wir uns zu einer passenden Gelegenheit bei den Kollegen revanchieren“, sagt Uwe „Lumpi“ Schröder, Leiter des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr.

Der gelernte Trommler ist seit Mai 1990 in seinem Amt und der Vorderste in der Reihe. Diese Spitzenposition würde er gerne weitergeben, aber der Nachwuchs traut sich noch nicht so richtig. Immerhin gibt der Zugführer im wahrsten Sinne des Wortes den Ton an und ist bei jedem Auftritt dabei. Genau dieses regelmäßige und gemeinsame Musizieren macht für Schröder jedoch den Reiz aus. Rund 30 Mitglieder zählt der Spielmannszug aktuell, die Altersspanne reicht von neun bis 61 Jahren.

Eine bunte Truppe, die Hohen Neuendorf und das Land Brandenburg auch im Ausland vertritt. So geht es jedes zweite Jahr zum Fest der Nationen nach Ungarn, auch in Spanien waren sie schon. Fahrten innerhalb Deutschlands stehen ebenfalls regelmäßig auf der Agenda. Die Mitgliedschaft ist kostenlos – ein Umstand, der allein durch das Engagement der Stadt Hohen Neuendorf ermöglicht wird. „Als unsere Existenz 1990 durch die Wende auf der Kippe stand, hat die Stadt uns in die Freiwillige Feuerwehr integriert. Und sie leisten sich uns noch immer“, lobt Schröder.

Wer auch einmal sein Talent an den Trommeln erproben möchte, ist herzlich willkommen. Jeden Montag und Mittwoch findet in der Alten Feuerwache in Stolpe ab 17 Uhr die Nachwuchsprobe statt, Vorkenntnisse sind nicht vonnöten. Interessierte können einfach vorbeikommen oder „Lumpi“ Schröder anrufen unter der Rufnummer 0172/99 49 985. Dann heißt es gemeinsam musizieren und einfach Spaß haben. So wie schon seit 60 Jahren.