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Wittstocker Gewerbeschau

Wo sich wirtschaftliche Vielfalt zeigt

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Im Organisationsbüro bei Monique Müller (v. l.), Regina Nehls und Martin Bünning wird schon die Tombola vorbereitet. FOTOS: CHRISTIAN BARK (2) / STADT WITTSTOCK (2)

Wittstocker Gewerbeschau

Von Christian Bark   Wittstock. Nach der Gewerbeschau ist vor der Gewerbeschau. Nach diesem Prinzip laufen die Vorbereitungen der mittlerweile 17. Veranstaltung in Wittstock schon seit Jahren. „Es gibt im Herbst immer eine Auswertung der vergangenen Gewerbeschau“, erklärt Regina Nehls vom Amt für Wirtschaftsförderung in der Dossestadt, in dem die Fäden für die Großveranstaltung zusammenlaufen. Die Auswertung sei ein erster Schritt für die dann ab Frühjahr folgenden Vorbereitungen.

Artikel veröffentlicht: Mittwoch, 30.08.2017 17:00 Uhr

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Die Attraktion dieses Jahr: Der Heißluftballon am Kran.

Die Idee, die wirtschaftliche Vielfalt Wittstocks und seiner Umgebung einem breiten Publikum zu präsentieren hatte vor 16 Jahren unter anderem der Mittelstandsverein unter seinem Vorsitzenden Peter Stephan. Im damaligen Leiter des Wirtschaftsförderungsamtes, Dieter Herm, fand er einen begeisterten Mitstreiter. Als sich Herm 2016 in den Ruhestand begab, übernahm Martin Bünning das Ruder. „Natürlich kannte ich schon vorher die Gewerbeschau“, sagt er. Die Veranstaltung sei auch in seiner mecklenburgischen Heimat bekannt und locke zudem immer mehr Aussteller und Besucher auch über die Landesgrenze hinweg.

„Ich komme aus der Wirtschaftsförderung und weiß, wie aufwendig es ist, ein solches Ereignis vorzubereiten“, so der Amtsleiter. Er sei froh, ein bereits eingespieltes und erfahrenes Team an seiner Seite zu haben. Regina Nehls organisiert die Schau bereits seit über zehn Jahren mit. Früher hätten sich nur etwa 45 Stände präsentiert, heute seien es weit über 80 – in diesem Jahr sogar 92. „Die Hundertermarke haben wir aber noch nicht geknackt“, sagt sie.

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Ein buntes Rahmenprogramm lockt wieder die Gäste.

Für Besucher wird die Veranstaltung, die mittlerweile eine Art „Volksfestcharakter“ erlangt hat, immer attraktiver. „2000 Besucher kamen bisher mindestens“, berichtet Regina Nehls. So viele Lose würden nämlich immer für die Tombola gedruckt. An der könne jeder teilnehmen und auf den Losen Fragen über einzelne Unternehmen beantworten und am Ende attraktive Preise gewinnen. Für Kinder gebe es eine Extratombola, dafür müssen sie sich an jedem Stand Stempel abholen.

Die Organisatoren beobachten, dass neben den Firmen auch immer mehr Vereine und Organisationen die Gelegenheit nutzen, sich auf der Gewerbeschau vorzustellen. „Anfangs waren sie hauptsächlich für das Kulturprogramm zuständig“, blickt Regina Nehls zurück. Jetzt seien sie fester Bestandteil der Großveranstaltung. Besonders begehrt könnte in diesem Jahr übrigens die Fahrt mit einem Heißluftballon sein, der an einem Kran 50 Meter in die Höhe gezogen wird. „Noch gibt es freie Plätze“, wirbt Martin Bünning.

Trotz aller Volksfeststimmung betont Bünning aber den wirtschaftlichen Charakter der Gewerbeschau. Es gehe darum, dass Wittstock seine wirtschaftliche Vielfalt präsentiert. Eine solche Veranstaltung suche in dieser Form in der Region ihresgleichen.

Volles Programm von 9.45 bis 16 Uhr

9.45 Uhr: Auftritt des Wittstocker Blasorchesters
10 Uhr: Eröffnung und Rundgang
10.30 Uhr: Auftritt des Katjuscha-Chores
11 Uhr: Auftritt Djuggeldy-Diabolokünstler
11.15 Uhr: Vorführung der Feuerwehr
11.30 Uhr: Vorführung der Hundeschule Ilgber
11.45 Uhr: Auftritt der Sängerin Ines Adler
12 Uhr: Agility- und Trickvorführung des Hundesportvereins
12 bis 16 Uhr: Unterhaltung mit Band „Boogie Beat Busters“
13 Uhr: Auftritt der Tanzschule Schier-Rösel
13.15 Uhr: Versteigerungsaktion
14.30 Uhr: Begrüßungsgeschenkübergabe für Neugeborene
15 Uhr: Auftritt der Crazy Ladies
15.30 Uhr: Kindertombola
15.45 Uhr: Tombola und Vergabe des Sonderpreises
16 Uhr: Ausklang der Gewerbeschau in Wittstock

Zudem gibt es im Hagebaumarkt wieder einen Erzeugermarkt, einen Trödelmarkt und weitere Höhepunkte während der Veranstaltung

Von Hightech bis zum Zuchtbullen

Agrargenossenschaft Biesen will wieder Landwirtschaft präsentieren

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Treckerfahren ist auch möglich, wie Burkhard Schultz (r.) sagt.

Von Christian Bark

Biesen. Die Agrargenossenschaft aus Biesen ist fast schon ein fester Bestandteil der alljährlich stattfindenden Wittstocker Gewerbeschau. Der Betrieb ist von Anfang an dabei und das, obwohl auf den Feldern noch einiges zu tun ist. „Die Getreideernte ist dann meist zu Ende und die Maisernte steht bevor“, sagt Geschäftsführer Burkhard Schultz. Zwischendrin werde zumeist noch Gras geerntet – da sei jede helfende Hand nötig.

Trotzdem ist der Betrieb, der vornehmlich Milch- und Fleischrinder hält und züchtet, immer wieder bei der Gewerbeschau dabei. „Wir wollen die Landwirtschaft repräsentieren“, erklärt Burkhard Schultz. Denn die präge Wittstock und seine Umgebung nunmal bis heute. Freilich tun die Biesener das nicht allein. „Wir arbeiten dabei seit Jahren erfolgreich mit der Firma Wittstocker Bauernhof zusammen“, informiert der Geschäftsführer. Egal bei welchem Wetter, der Landwirtschaftsstand war nach Burkhard Schultz’ Erinnerung immer gut besucht. Das liege nicht zuletzt an der interessanten Mischung, die die Genossenschaft ihren Besuchern biete.

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Wieder mit dabei: Uckermärkerzuchtbulle Emanuel. FOTOS: BARK

Das sind zum einen die Tiere. In diesem Jahr sollen die preisprämierten Zuchtbullen Emanuel, ein Uckermärker, und Samson, ein Herefordrind, sowie ein Jungtier den Stolz der Biesener Züchter repräsentieren. Zudem soll es Saatgut zum Anfassen geben. Hinzu kommen ein Mähdre scher und zwei Traktoren, in die das Publikum sogar einsteigen und eine kurze Spritztour wagen kann. „Landwirtschaft ist heute auch Hightech“, sagt Burkhard Schultz. Und gerade das, die Abhängigkeit von Natur und Wetter aber auch moderne Technik begeisterten oft junge Leute und weckten bei vielen Lust auf den Beruf des Landwirts.

Das ist auch ein Grund, weshalb die Biesener jedes Jahr an der Gewerbeschau teilnehmen – sie hoffen auf Nachwuchs. „Der Wettbewerb um Lehrlinge wird in allen Branchen härter. Wir zeigen, dass Landwirtschaft in unserer Region eine Zukunft hat“, erklärt der Geschäftsführer. Die Gewerbeschau mit ihren vielen hundert Besuchern sei da ideal, um auf sich aufmerksam zu machen. „Wichtig ist die Vernetzung unter den Betrieben“, erklärt Burkhard Schultz. Aufmerksam machen will er aber auch auf die Probleme der Branche, wie er offen zugibt. Die Adressaten dafür kennt er bereits. „Im Wahljahr lassen sich besonders viele Politiker bei der Veranstaltung sehen“, sagt er.